Kein erhöhtes Corona-Risiko für Migränepatienten
Das Corona-Virus ist für chronisch kranke Menschen besonders gefährlich. Definitionsgemäß ist auch Migräne eine chronische Krankheit. Lesen Sie hier, warum die Betroffenen dennoch nicht zur Risikogruppe zählen.
Tag für Tag steigen die Zahlen der Menschen, die sich mit dem Corona-Virus Sars-CoV-2 infiziert haben. Es gibt einige Personengruppen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben. So steigt die Gefahr laut Robert-Koch-Institut ab 50 bis 60 Jahren stetig mit dem Alter an. 1 Ein Grund dafür ist, dass das Immunsystem älterer Menschen nicht mehr so gut reagiert. Dadurch können Körperreaktionen auf eine Infektion wie Fieber schwächer ausfallen oder gar ganz fehlen. Folge: Die Patienten kommen erst spät zum Arzt, wenn die Krankheit bereits fortgeschritten ist.
Auch Migräne ist eine chronische Krankheit
Erhöht ist dieses Risiko zudem bei Menschen, die unter einer chronischen Vorerkrankung leiden. Migräne zählt definitionsgemäß zu den chronischen Krankheiten, denn sie tritt über einen langen Zeitraum immer wieder auf und lässt sich nicht heilen. Eine eigene Krankheitsform stellt dabei die chronische Migräne dar. Diese Diagnose erhalten schwer betroffene Patienten, die über mindestens drei Monate an 15 oder mehr Tagen unter Kopfschmerzen leiden, an mindestens acht Tagen davon unter Migräne. 2
Migräne beeinträchtigt das Immunsystem nicht
Doch unabhängig davon, ob Patienten unter episodischer oder chronischer Migräne leiden, gibt es für sie in Bezug auf eine Corona-Infektion Entwarnung: Wie Dr. Axel Heinze von der Schmerzklinik Kiel darstellt, besteht für sie kein erhöhtes Risiko, schwer daran zu erkranken. Denn weder ist die Funktion des Immunsystems durch Migräne beeinträchtigt, noch sind innere Organe angegriffen. Besondere Vorsicht gilt dagegen für Menschen mit Grunderkrankungen 3
- des Herz-Kreislauf-Systems wie BIuthochdruck,
- der Lunge,
- der Leber,
- der Niere,
- wie Diabetes,
- wie einer Krebserkrankung oder
- des Immunsystems (Einnahme von Cortison) 1.
Referenzen:
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RKI - Informationen und Hilfestellungen für Personen mit einem höheren Risiko für einen schweren COVID-19-Krankheitsverlauf (2020); online: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Ri (diakonie-hessen.de), Datum des letzten Abrufs: 08.08.2024.
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Bigal ME et al. Headache 2008; 48:1157—1168.
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Statement von Dr. Axel Heinze/Schmerzklinik Kiel: www.migraeneliga.de/gefaehrdung—bei-chronischermigraene-und-corona/, Datum des letzten Abrufs: 28.06.2021.